Seit über zehn Jahren haben wir uns der Aufgabe verschrieben, Ihnen die bestmögliche Hilfe bei störenden Ohrgeräuschen anzubieten: mit unserer wertvollen individuellen Tinnitus-Beratung und psychotherapeutischen Unterstützung, mit dem wohl hilfreichsten Selbsthilfe-Ratgeber, mit den hochwertigsten therapeutischen Klängen auf dem Markt – und vielen fundierten, aufwändig recherchierten Ratgeber-Artikeln auf unserer Website.
All dies setzen wir fort – ab sofort unter der neuen Marke TinnitusHelfer.de. Warum, wollen wir Ihnen hier gern erklären.
Genesen vom Leiden
Unser eigener Ansatz für eine systematische Behandlung und Selbsthilfe war dabei von Beginn an „habituationsorientiert“, das heißt auf ein Unwichtigwerden und Überhören des Ohrgeräusches ausgerichtet.
Dieser Ansatz basiert auf der Einsicht, dass das eigentliche Problem nicht das Geräusch an sich ist, sondern das Tinnitus-Leiden – und dieses lässt sich gezielt abbauen, oft auch ganz auflösen.
Ein Tinnitus, der allmählich zu einem belanglosen, uninteressanten Geräusch wird, das nicht mehr nennenswert (oder gar nicht mehr) stört und das man im Alltag weitgehend (oder ganz) überhört, ist auch kein Problem mehr. So lässt sich dann auch mit einem Ohrgeräusch sehr gut leben.
Die allermeisten Betroffenen, die diesen ganz natürlichen, in jedem Gehirn angelegten und bei jedem Tinnitus möglichen Vorgang der Habituation durchleben, empfinden diesen buchstäblich als heilsam – als Genesen oder Heilen vom Leiden.
Solange ein Tinnitus allerdings das gewohnte Leben noch stark beeinträchtigt, die Konzentration raubt, den Schlaf stört und belastende Gefühle wie Angst, Niedergeschlagenheit, Hilflosigkeit oder Verzweiflung auslöst, hoffen die meisten Betroffenen verständlicherweise, dass das Geräusch selbst „geheilt“ wird, also verschwindet.
Wie Tinnitus heilen kann
Dieser Wunsch ist auch gar nicht illusorisch. Denn unbestritten klingt ein neu aufgekommener Tinnitus in einem Großteil der Fälle innerhalb der ersten Tage, Wochen oder Monate wieder ab. Selbst nach drei, sechs oder zwölf Monaten verabschiedet sich ein Tinnitus noch oft, wenn auch nur noch in einer kleineren Minderheit der Fälle.
Dass ein neu aufgekommener Tinnitus „heilt“, ist jedenfalls nicht ungewöhnlich, sondern vielmehr durchaus normal. Nur schwindet die Wahrscheinlichkeit des Abklingens allmählich immer mehr, je mehr Zeit vergeht.
In einem Teil der Fälle kann ein Tinnitus auch durch ein Abstellen der Ursache zum Abklingen gebracht werden, zum Beispiel durch eine Behandlung des Bewegungsapparates (HWS, Kiefer, Nackenmuskulatur), das Absetzen eines ototoxischen (hörschädigenden) Medikaments oder das Ausheilen einer Mittelohrentzündung.
Das Vertrackte ist bloß: Es existiert keine Behandlung, die einen Tinnitus gezielt und mit einiger Sicherheit zum Abklingen bringen kann.
Gerade in der Akutphase klingt ein Tinnitus paradoxerweise gerade dann häufig ab, wenn die psychische „Alarmreaktion“ relativ gering ausfällt und keinerlei Behandlungen unternommen werden. Wer dagegen in einem anhaltenden Zustand von „rotem Alarm“ (große Angst oder Niedergeschlagenheit, innere Unruhe, starker Widerstand gegen den Tinnitus, erhöhte „Wachsamkeit“, gedankliche Dauerbeschäftigung) verharrt und/oder so schnell wie möglich so viele Behandlungen wie möglich unternimmt („Ärzte-Hopping“), hat dagegen deutlich geringere Chancen.
Viele körperliche und psychische Faktoren spielen hier hinein. Beispielsweise ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Tinnitus nach einem Lärmtrauma oder Hörsturz wieder abklingt, im Fall einer leichten Hörschädigung wesentlich größer als bei einer schweren Hörschädigung.
Auf der psychischen Ebene führt leider gerade der (absolut nachvollziehbare) innere Widerstand gegen den Tinnitus – das innere Ankämpfen und „Weghaben-Wollen“, Kontrollversuche, Problemlöse- und Vermeidungsverhalten – dazu, dass sich das störende Geräusch festsetzt und das Leiden verstetigt.
Denn durch den Widerstand wird das (eigentlich harmlose) Geräusch im Gehirn immerfort „negativ aufgeladen“, als etwas sehr Wichtiges und Bedrohliches verankert. Dadurch erscheint das Geräusch umso lauter und aufdringlicher, zieht umso mehr Aufmerksamkeit auf sich – worauf Sie mit einer umso größeren „Stressreaktion“ reagieren.
Möglich, aber nicht das Ziel
Dagegen macht die Habituation – also das zunehmende Unwichtigwerden und Überhören des Tinnitus – ein Abklingen prinzipiell wahrscheinlicher. Man kann sagen: Wenn ein Tinnitus, der schon etliche Monate anhält, noch abklingt, dann meist im Zuge einer fortschreitenden Habituation.
Auch habituationsorientierte Behandlungen wie die kognitive Verhaltenstherapie, Akzeptanz- und Commitment-Therapie oder Tinnitus-Retraining-Therapie können ein Abklingen aber niemals gezielt herbeiführen oder vorhersagen. (Zumal viele Betroffene, die diese überaus hilfreichen Ansätze wählen, zuvor viel wertvolle Zeit mit sinnlosen „Pseudo-Behandlungen“ wie Ginkgo oder Akupunktur oder einer langwierigen Ursachenforschung vergeudet haben und dann schon recht schwer und lange unter dem Tinnitus leiden – was die Chance auf ein Abklingen leider deutlich mindert.)
Grundsätzlich ist das „Heilen“ des Tinnitus-Geräusches niemals Ziel einer habituationsorientierten Therapie, sondern nur ein willkommener, gelegentlicher Nebeneffekt.
Man braucht die Möglichkeit des Abklingens auch im Fall eines länger bestehenden Tinnitus nicht ausschließen. Man sollte das Abklingen aber auch nicht erkämpfen oder erzwingen wollen, denn gerade diese Herangehensweise würde die Habituation erheblich bremsen und ein Abklingen unwahrscheinlicher machen. (Auf solche psychologischen „Fallstricken“ legen wir in unserer Beratung und Therapie großes Augenmerk.)
Typischerweise (wenn auch nicht immer) bewirkt schließlich die Habituation, was Betroffene zuvor mit sinnlosen Präparaten oder Geräten vergeblich versuchten: Der Tinnitus wird spürbar leiser und „milder“. Manchmal „verblasst“ er regelrecht, sodass er zwar nicht weg ist, aber kaum merklich wahrnehmbar. Dies empfinden Betroffene dann als ein zumindest teilweises „Heilen“ des Geräusches.
Den Weg für Neues bereiten
Wie Sie sehen, ist die (hier nur grob skizzierte) Situation in Bezug auf ein „Heilen“ des Tinnitus komplex. So komplex, dass sie auch von den meisten Ärzten oder Psychotherapeuten nicht ansatzweise erfasst wird.
Ein erschreckend großer Teil von niedergelassenen HNO-Ärzten etwa trifft – oft schon wenige Tage nach dem Aufkommen des Tinnitus – Aussagen wie: „Da kann man nichts machen, damit müssen Sie leben“ – was in jeder Beziehung falsch ist (und vielfach eine längere Leidensspirale erst in Gang setzt).
Viel geholfen wäre mit einer kurzen, fundierten Aufklärung darüber, dass die meisten Betroffenen längerfristig gar nicht unter einem Tinnitus leiden und man ein bestehendes Tinnitus-Leiden bei Bedarf mit bewährten Methoden ganz systematisch abbauen kann. Ein zumindest weitreichendes Genesen vom Tinnitus-Leiden ist immer möglich, auch wenn dies manchmal fachkundige Unterstützung erfordert.
Richtig bleibt aber, dass ein Heilen des Tinnitus-Geräusches nicht gezielt und mit einiger Sicherheit bewirkt und daher auch niemals versprochen werden kann.
Wir haben all diese Zusammenhänge in unserer persönlichen Beratung und Therapie, in unserem Selbsthilfe-Programm und auf unserer Website immer transparent und ausführlich erläutert. Weder unsere Klienten noch die Nutzer unseres Ratgeber-Buches und auch nicht die Leser unserer Website haben je Vorbehalte gegen die Begrifflichkeit unseren Namens „TinnitusHeilen.de“ geäußert. (Nur auf Facebook kam dies vor Jahren in zwei Fällen vor, was aber schnell ausgeräumt werden konnte.)
Zudem stehen wir seit Jahren in Kontakt mit Dutzenden Ärzten und Therapeuten und wissen, dass viele Heilberufler in Deutschland, Österreich und der Schweiz Ihren Patienten unsere Beratungsdienste, unser Buch und unsere Artikel empfehlen.
Dennoch haben wir uns nun zur Namensänderung unserer erfolgreichen Marke entschlossen – vor allem aus strategischen Gründen. Im kommenden Jahr wird unser neuer, umfassender Selbsthilfe-Ratgeber auf Basis der kognitiven Verhaltenstherapie erscheinen. Für das übernächste Jahr planen wir eine App, die als „digitale Gesundheitsanwendung“ von Ärzten verschrieben werden kann.
Perspektivisch setzen wir daher weitaus mehr als bisher auf Ärzte, Therapeuten und Fachjournalisten als wichtige Multiplikatoren.
In diesen Gruppen bestehen aber gerade im deutschsprachigen Raum gewisse Vorbehalte gegen die Verwendung des Wortes „Heilen“ in Zusammenhang mit dem Phänomen Tinnitus – was angesichts vieler skrupelloser Geschäftemacher (darunter zahlreiche Ärzte!) im Bereich der „viel versprechenden“ Tinnitus-Behandlungen auch nicht unbegründet ist.
Wir setzen ein Zeichen
Mit dem „Rebranding“ zu „TinnitusHelfer.de“ wollen wir hier ein deutliches Zeichen setzen und noch stärker betonen, um was es uns ja seit jeher zuallererst geht: die bestmögliche Hilfe für Tinnitus-Betroffene.
Unser neuer Markenname ist ebenso klar und einprägsam, beugt aber zugleich jedem Zweifel an unserer Seriösität vor – gerade bei denen, die mit unseren Inhalten und Leistungen noch nicht vertraut sind und die nicht wissen, mit wieviel Engagement und Herzblut wir in jedem einzelnen Fall tatsächlich weiterhelfen.
Ganz wichtig: Für unsere bestehenden Klienten ändert sich nichts, und der Service für die Nutzer unseres Selbsthilfe-Programms bleibt erhalten. Ihnen allen stehen wir weiterhin mit Rat und Tat zur Verfügung.
Auch technisch ist ein reibungsloser Übergang gewährleistet. Sämtliche Links zu Seiten der bisherigen Internet-Domain TinnitusHeilen.de führen direkt auf die entsprechenden Seiten der neuen Website TinnitusHelfer.de. Unsere Social-Media-Profile sind bereits einheitlich umbenannt. Unsere bisherigen E-Mail-Adressen sind weiter aktiv und leiten automatisch an die neuen weiter. Die bisherigen Mobil- und Festnetznummern bleiben erhalten.
Wir danken Ihnen sehr, dass Sie uns begleiten und vertrauen. Ihnen nachhaltig zu helfen, ist unser ganzes Anliegen.
Herzlichst
Ihr Jan Staiger